Noch heute schwärmt Franz Mayer, langjähriger Vorsitzender des Förderkreises der Suchtkrankenhilfe, vom Kräutergarten an der Fachklinik Ringgenhof. Ende der 90er Jahre hat der ehemalige Patient und Arbeitstherapeut gemeinsam mit Patienten einen solchen Garten angelegt. Die vielen positiven Rückmeldungen haben ihn richtig gehend überwältigt. Die Begeisterung war so groß, dass so mancher nach der Therapie selber ein Kräuterbeet angelegt hat. Viele gute Gründe also, sich für einen Sinneswandelgarten an der Fachklinik Höchsten in Bad Saulgau einzusetzen, in dem neben einer Kräuterspirale, einem Labyrinth und einem Rosenbeet noch zahlreiche weitere Elemente eingebunden sind. Die Sinne anregen, riechen, hören, schmecken, sehen und fühlen, all das steht im Mittelpunkt während eines Besuchs im Garten, der auf einer leichten Anhöhe im Eingangsbereich der Klinik zu finden ist. Und der nicht zuletzt Unterstützung bieten soll, auf dem Weg zu einem »Wandel der Sinne«, hin zu einem inneren Gleichgewicht. Nachdem die Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg einen Zuschuss in Höhe von 300.000,- Euro zugesagt hatte, stand einer Umsetzung nichts mehr im Wege. Bereits während der Planungsphase wurden Patientinnen intensiv mit eingebunden. »Später war insbesondere auch körperlicher Einsatz gefragt», so Franz Mayer, »auch dabei haben die Frauen eine tolle Leistung gebracht«. Zwischenzeitlich hat er schon mehrere Gartenführungen geleitet. Und schnell festgestellt: An den einzelnen Stationen fehlen Beschreibungen, die den Besucherinnen und Besuchern die jeweiligen Projektelemente erläutern und eine Anleitung an die Hand geben. Grund genug für den Förderverein, schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen und dafür 13.000,- Euro bereitzustellen. Seit Mitte April 2013 warten auf die Besucherinnen und Besucher sieben rundum ansprechend und sehr achtsam gestaltete Säulen, auf denen nicht nur detaillierte Beschreibungen zu lesen sind. Passend zum jeweiligen Thema findensich sorgsam ausgewählte Textpassagen, Impulse, Erläuterungen und Anleitungen. »Ich will wieder sehen, was dem Leben Sinn gibt, wieder hören, was meine Seele nährt, wieder spüren, was letztlich wichtig ist, wieder aufstehen und meinen Weg gehen» » dieses Zitat von Max Feigenwinter ist etwa auf der Übersichtsstele zu lesen, umsäumt von Bildern aus der Entstehungsphase und Zitaten von Frauen, die sich allesamt intensiv in das Projekt eingebracht haben. »Ich kann ja was, wieso ist mir das nicht früher deutlich geworden?« hat sich eine Patientin in dieser Zeit gefragt. Eine Andere hat die Erfahrung gemacht, dass Teamarbeit für sie im Grunde »das Höchste« ist. »Für mich ist das die letzte Aktion als Vorstandsmitglied des Fördervereins, und dazu eine wunderschöne«, freut sich Franz Mayer.